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Kritik an Zusatzstoffen und "Veredelungsindustrie" in der Zwischenkriegszeit
Uwe Spiekermann
Heutige Debatten über die gesundheitlichen Risiken von Zusatzstoffen und industrieller Lebensmittelproduktion sind Wiedergänger entsprechender Auseinandersetzungen in der Zwischenkriegszeit. Das sich durch die Vitamin und Mineralstoffforschung rasch erweiternde wissenschaftliche Wissen um "richtige" und "gesunde" Ernährung rief damals zahllose Rückfragen hervor, sowohl innerhalb der etablierten Wissenschaft als auch durch alternative Außenseiter. Am Beispiel zeitgenössischer Publizistik behandelt der vorliegende Beitrag Debatten über Fehlernährung und "Gift" in der Nahrung. Drei Themenfelder Brotherstellung und Karies, Milchbestrahlung und Rachitis, Schönung von Lebensmitteln durch Farb- und Konservierungsstoffe werden exemplarisch untersucht. Die historische Analyse verdeutlicht, dass ohne eine fundierte Rückfrage an Wissensproduktion und Debattenformationen auch heutige Verbraucherschutzarbeit Stückwerk bleibt.
Empfohlene Zitierweise | Spiekermann, Uwe. 2017. Die Kehrseite des Fortschritts: Kritik an Zusatzstoffen und "Veredelungsindustrie" in der Zwischenkriegszeit. In: Verbraucher in Geschichte und Gegenwart: Wandel und Konfliktfelder in der Verbraucherpolitik, hg. von Christian Bala, Christian Kleinschmidt, Kevin Rick und Wolfgang Schuldzinski, 105-128. Beiträge zur Verbraucherforschung 7. Düsseldorf: Verbraucherzentrale NRW. doi:10.15501/978-3-86336-916-3_7.